«Every passing minute is another chance to turn it all around.»
‹Jede anbrechende Minute ist eine neue Chance, sein Leben zu ändern.› aus Vanilla Sky
Die Natur blüht. In vertrauter Gewohnheit.
Unbeachtet dessen, was wir Menschen mit ihr anstellen oder nicht. Die Natur wertet nicht. Die Natur wächst ohne wirtschaftliche Abhängigkeit. Sie wächst um ihrer selbst willen. Existenz. Bestehen. Sie wächst auch in diesen Zeiten. Unnötig – unmöglich – sie in Isolation zu verbannen. Die Natur, unsere Erde, wird bestehen ... auch lange nach diesem Ereignis, der Zeit der Krone. Das Verhalten unserer Generation ist nur ein Wimpernschlag im Zyklus unseres Planeten.
Die Bewegung rund um den Klimaschutz ist einerseits der Wunsch nach Heilung unseres Ökosystems, aber viel mehr die späte Einsicht des Menschen, seine Heimat zu schützen ... zu reparieren. Die angeschlagene, beschädigte Natur wird aber auch dann weiter blühen und wachsen, sollten wir den Rank nicht finden. Die Zeit zu handeln betrifft unsere eigene Existenz viel mehr, als die unseres Planeten. Nach wikipedia.org ist die Erde 4,6 Millliarden alt. Auch wenn uns die klimatischen Zustände zurzeit noch so dramatisch erscheinen – unsere Welt wird sie ertragen. Sie überlebt unsere Generation ... und auch noch die vielen, welche nach uns noch kommen werden.
Äonen der Existenz können nicht durch eine Gesellschaft erschüttert werden, die sich in wenigen Wochen selber lahm legt ...
Die Auferstehung Christi steht für Wiedergeburt und das ewige Leben, den Sieg über Tod und Sterblichkeit. Wiedergeburt – ein wiederkehrender Zyklus, wie er auf unserer Erde in unzähligen Formen zu erleben ist. Blühen. Verwelken. Erneut aufblühen. Tag wird Nacht wird Tag. Schnee wird Wasser wird Eis wird Wasser. Ebbe und Flut. Neumond wird Vollmond. Frühling wird Sommer wird Herbst wird Winter. Monochrome Landschaften werden farbig ... die Erde regeneriert sich immer wieder aufs Neue. Täglich. Jährlich. Ewig.
«Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...»
Den Zauber im Anfang zu entdecken ist unsere Aufgabe. Den Anfang mitten im Moment neu zu definieren und zuzulassen, unsere Herausforderung. In unserem von technischen Hilfsmitteln übersäten Alltag, werden unsere Augen von Bildschirmen und Displays und deren unzähligen Angeboten und Möglichkeiten abgelenkt. Das Aussen kann laut und grell sein. Es berieselt uns mit News und Informationen, deren Zeitpunkt wir nur selten selber wählen. Im Innen, in uns selbst, finden wir den Filter, um die vielen Eindrücke zu kanalisieren. In uns liegt die Kraft, Wunder zu vollbringen, Wunder zu entdecken. Wunder, die jenseits vorgefertigter Schablonen und einengenden Blaupausen liegen ...
Wiedergeburt setzt nicht den Tod voraus.
Im Gegenteil. Wiedergeburt kann mitten im Leben geschehen. In jedem Moment. Schlechte Gedanken können verwandelt werden, Prägungen aufgelöst und umgewandelt. Eine Meinung kann sich ändern. Nein darf Ja werden. Geschmäcker, Farben und Klänge können neu entdeckt werden. Gefühle können erforscht werden ... jeder neue Gedanke kann zu einer Tat werden. Nichts muss, alles kann.
Wenn ein Weg sichtbar endet, ist es nur das Ende des Pfades eines Vorausgegangenen. Indem wir weitergehen, nehmen wir die Route wieder auf. Mit anderem Ziel und anderen Absichten. Aber in Erinnerung an den begangenen Weg. Jeder Anfang hat ein Ende. Jedes Ende hat einen Anfang. Alles kann eine Wiedergeburt sein.
Die Zeiten sind aufwühlend und machen nachdenklich. Selbstdarstellung wird zur Isolationsverdrängung. Zurücklehnen verwandelt sich in Lethargie. Aus Warten wird Abwarten. Räume werden zu geometrischen Formen. Wände zu Mauern. Freiheit wird zum Konstrukt. Hoffnung darf keimen ... aber nur auf Empfehlung.
Den Blick abwenden. Weghören.
Hinschauen, wie sich die Knospe öffnet. Hinhören, wie die Vögel zwitschern. Der Frühling wird aus der Erinnerung an den verblassenden Winter neu geboren. Wiedergeburt. Nichts, was ist, muss so bleiben. Winter kann ein Zustand sein. Eingeschneite Gedanken, erkaltete Herzen, tiefgefrorene Wünsche ... Angst rieselt leise über die Menschheit ...
Aber ... der Frühling erwacht. Erblüht. Gerade jetzt. Kehren wir das Aussen ins Innen.
... und Hoffnung wächst. Zuversicht spriesst. Liebe gedeiht. Herzen öffnen sich. Bunt und kräftig.
Wiedergeboren im Jetzt.
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Larissa Ferrier (Sonntag, 12 April 2020 01:13)
So wunderbar und wahrheitsgetreu gschribe...mercii jwan...für dini wort zur natur...zu däm wo im momänt üsi wäut ufe chopf steut wo üs lat la nachedänke...la füehle...la innehaute...dnatur isch so öppis bewundernswärt...und wemer sorg hei zuere hetsi o sorg zu üs...happy easter�
Jwan Reber (Donnerstag, 16 April 2020 11:44)
Liebi Larissa
Danke vielmal für dini Wort. Ja, d’Wält, d’Natur isch d’Heimat vo allne Mensche, äs Heiligtum. Sie verdient mit jedem nüie Tag üse Reschpäkt u üses Vertruue.