«Von einem gewissen Punkt an gibt es keine Rückkehr mehr. Dieser Punkt ist zu erreichen.» Franz Kafka
Es gibt unendlich viele Ereignisse, die auf unserem Planeten geschehen. Seit jeher.
Und doch dreht sich seit einer gefühlten Ewigkeit nur noch alles um ein Thema. In den Medien, TV-Sendungen, in Gesprächen ... die «Krone» ziert die Häupter und bestimmt alle Leben und den neuen Alltag.
Der Lock-Down wird Schritt für Schritt gelockert. Zurück zur Normalität. Welche Normalität? Für wen war was normal? Für wen ist was normal? Was bedeutet «zurück», was bedeutet «normal»? Man kann weder eine Zeitreise begehen und auch nicht, wie beim Leiterspiel, zwei Felder zurück.
Rückkehr.
Rückkehr wohin? Die Gesellschaft wird nicht mehr so sein, wie sie war. In vielen Aspekten scheint diese Tatsache gar nicht so erschreckend, denn auf vielen Ebenen war Veränderung schon lange ersehnt. Die Änderungen, das sogenannte Schutzkonzept, schränkt aber vorherige Selbstverständlichkeiten massiv ein. Gerade der Gastronomie kommt durch die Schutzmassnahmen jeglicher Besuchsreiz abhanden. Aus Gästen werden nur noch Bediente. Der Gast fühlt sich nicht mehr wie ein König ... wegen der Krone. Ironie.
Rückkehr. Den-Rücken-kehren.
Vielleicht ist Rückkehr viel mehr ein Loslassen einer früheren Realität. Eine Realität die ihr Mindesthaltbarkeitsdatum schon lange überschritten hat. Loslassen bedeutet aber nicht gleich Zulassen. Einschränkungen von geistiger Freiheit und strukturierte Manipulation der Masse mit in Empfehlungen maskierter Angst, erschafft unsichtbare Käfige. Stahlkäfige können gesprengt, zersägt oder verbogen werden. Die Grösse von unsichtbaren, mentalen Käfigen – Gefängnissen – lässt sich aber im Gegenzug nicht so leicht ausmachen ... dementsprechend braucht es einen anderen Fluchtplan ...
Die globale Isolation hat entschleunigt. Menschen haben zu sich selbst zurückgefunden, haben dabei verloren und vieles gewonnen. Freunde, Erkenntnisse, Zeit und Pläne ... vielleicht braucht es das «Danach» um klarer zu sehen? Die Kronen-Zeit vernebelt noch zuviel. Aber im besten Fall haben verschlossene Türen verschlossene Türen geöffnet.
Die Schutzmassnahmen haben eine neue Gesellschaft geschaffen. Neue Gesetze, die sich in Windeseile in den Köpfen aller Menschen verheddert haben. Abstand. Distanz. Isolation. Mit einer eigenartigen Disziplin werden die Einschränkungen gelebt um zu schützen ... andere und sich selbst. Diese Massnahmen greifen uneingeschränkt, obwohl sich die Lage immer mehr entschärft. Aktion und Reaktion der Bevölkerung geschieht anhand der veröffentlichten Zahlen der Bundesämter. Alle schauen nach oben und warten auf Einschätzungen und «Empfehlungen». Schauen ohne zu sehen ...
Aufgrund der «Kronen-Zeit» überspringt die Digitalisierung die Entwicklung von zwei bis drei Jahren, wie die Medien berichten. Digitale Transformation. Jetzt, in der Abstinenz der menschlichen Berührung, in der gelebten Distanz, bekommt die Maschine mehr Aufmerksamkeit und wird in ihrer Entfaltung beschleunigt. Menschlichkeit wird von künstlicher Intelligenz verdrängt. Die mit Angst gezüchtigten Bürger nehmen diese Veränderung dankbar entgegen. Kontaktlos. Effizient. Steril.
«Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.» Benjamin Franklin
Was jeder einzelne Mensch für sich aus dieser Krise macht, beginnt sich für jeden individuell zu offenbaren. Die Gesellschaft hat sich verändert. Nachhaltig. Das ist eine Tatsache. Wie wird sich die Menschheit verändern? Wird die Menschlichkeit und der natürliche Drang auf Recht und Freiheit obsiegen? Werden wir Selbstbestimmung und Selbstverantwortung erfahren und leben können? Werden wir im Einklang mit Gesetzen und Vorschriften sein? Werden wir herausfinden, was es wirklich heisst, «Mensch» zu sein? Werden wir uns wieder die Hand reichen oder auf Abstand bleiben ... ?
Rückkehr.
Rückkehr wohin?
Nur vorwärts führt in eine neue Wirklichkeit.
Rückkehr ins Jetzt.
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