«Man kann es so oder so machen. Ich bin für so.» Gerhard Schröder
Manchmal wünscht man sich, sich selbst teilen zu können. Manchmal liegt es daran, weil Aufgaben warten, die man lieber aufschieben und vor denen man sich drücken möchte. Manchmal sammeln sich schöne Momente und Termine an, an denen man überall teilnehmen möchte – gleichzeitig. Wie praktisch wäre es, wenn das andere Ich, Arbeit und ungewollte Momente übernehmen und durchleben könnte, währenddessen man selbst macht, was immer man will ...
Nach der altbekannten Redensart kann man nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Man muss sich entscheiden, wo man das Tanzbein schwingen will. Entscheidungen werfen grössere und kleinere Schatten. Manchmal lasten Entscheidungen schwer auf der Seele und nehmen den Alltag ein ... so lange, bis man sich ihnen stellt. Unser Leben besteht aus Entscheidungen und wird davon bestimmt. Viele davon geschehen unbewusst.
Viele Entscheidungen sind routinierte Aktionen und Reaktionen. In jedem Fall braucht es unser Handeln, unsere Wahl. Manchen Menschen fällt dies leichter, anderen weniger. Manchmal sind es auch Lebenssituationen, welche es erschweren und manchmal sogar verunmöglichen, Ja oder Nein zu sagen ... das «Vielleicht» gedeiht. Für viele ist das «Vielleicht» beruhigend wie der Blick auf eine schöne Blume, während es anderen lästig wie Unkraut erscheint.
«‹Vielleicht› ist ein schlauer Krebs, der vor- und rückwärts gehen kann.» Wilhelm Busch
Das Leben wartet mit zahlreichen Herausforderungen auf und stellt uns immer wieder vor neue Aufgaben. Ein riesiger Spielplatz voller Möglichkeiten. Jeder neue Weg, den wir beschreiten, ist ein Netzwerk voller Kreuzungen. Manchmal stehen wir nach begangenen Pfaden – viel später – erneut an einer bereits vertrauten Kreuzung. Wir haben die Chance, gestärkt mit neuen Erfahrungen im Lebensgepäck, den anderen, nicht gewählten Weg zu gehen. Im besten Fall hat man schon beim ersten Mal richtig entschieden oder besitzt die Weisheit und das Vertrauen, die bereits getroffene Wahl zu akzeptieren.
«It’s not who I am underneath, but what I do that defines me.»
‹Was ich im Inneren bin, zählt nicht. Nur das, was ich tue, zeigt, wer ich bin.› Batman
Was definiert uns? Unser Sternzeichen? Unsere Erziehung? Prägungen? Ereignisse ...?
Sind es unsere Taten und Entscheide, die wirklich zeigen, wer wir sind? Ist es der moralische Kompass, der unser Wesen formt? Worauf hört man besser, auf den Kopf oder auf den Bauch?
«Ich habe so viel Bauch im Kopf, dass ich kaum noch weiss, wo das eine aufhört und das andere anfängt.» Roger Willemsen
Im Vertrauen zu sein, hilft dabei, Entscheidungen treffen zu können.
Vertrauen hat für alle Menschen eine andere Bedeutung ... Gott, eine höhere Macht, eine Person, ein Gefühl, eine Überzeugung, die Richtigkeit des Universum, die Natur, die Liebe ... das eigene Selbst. Herzentscheide.
Viele Entscheidungen kann man auch teilen und gemeinsam treffen, dennoch trägt man auch da immer in sich selbst die Verantwortung. Diese Tatsache ist ein wichtiger Bestandteil der Fähigkeit zu Handeln.
Sich kennen, kennen lernen, ermöglicht, an sich selbst zu glauben und Vertrauen in sich, die eigenen Kräfte und Fähigkeiten zu haben. Selbstvertrauen. Das Selbstvertrauen wird gestärkt in dem man sich Herausforderungen stellt, scheitert, sich wieder aufrappelt, sich nach vorne bewegt und Siege erringt, mit Geduld und Mut. Immer wieder aufs Neue.
Entscheidungen zu treffen ist Teil unseres Daseins.
Die Unwissenheit des Ausgangs der Wahl, hilft uns dabei, Mensch zu werden, Mensch zu sein.
Es gibt keine falschen Entscheidungen ...
... nur keine Entscheidung zu treffen, wäre falsch.
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