In den letzten Tagen hat sich der Frühling schon ziemlich breit gemacht. Zu früh, so gegen Ende Februar? Vielleicht. Auf jeden Fall ist das warme und freundliche Wetter eine willkommene Abwechslung in den grauen Alltag. Viele Leute ergrauen mit den Ereignissen ... auch im Haar – die Friseure wird es freuen – aber vielmehr im Gemüt.
Es gibt so vieles, das auf unserer schönen Kugel passiert. Viel erfreuliches, aber immer wieder viel unschönes und dunkles. Je nachdem wo man hinschaut oder hinhört, scheinen sich nur negative Meldungen zu häufen. Auch im harmlosen Smalltalk, wo immer sehr verlässlich das Wetter zum Verlegenheitsthema gewählt wurde, hat sich die Gesprächskultur verändert. Das Thema «C-Virus» überstrahlt und überlagert alles.
In den Medien wird berichtet, dass, wenn genug Impfstoff für alle da ist, Grossevents wie Konzerte, Partys oder Sportanlässe wieder möglich sein werden. Voraussichtlich ab Sommer 2021. Die Sache hat nur einen Haken, einen ziemlich deftigen – «nur» für Geimpfte. «Es wäre unfair, das Leben der Geimpften ständig einzuschränken, nur um die zu schützen, die sich nicht impfen lassen wollen», sagt zum Beispiel Economiesuisse-Chefökonom Rudolf Minsch.
Schon vor diesen Ereignissen sind wir zu einer Zweiklassengesellschaft verkommen. Die finanzielle Schere öffnet sich seit Jahren immer mehr. Diese Wahrnehmung bezieht sich auf die Schweiz. Was in anderen Ländern abgeht, können wir ohne Eigenrecherche gar nicht richtig einschätzen. Die letzten Jahre standen im Zeichen der Schablonisierung und Klassifizierung. Jede Gruppe, wollte ihre Flagge. Jedes Geschlecht wollte wahrgenommen werden ... jede sexuelle Orientierung wollte Gehör. Formulierungen wurden immer komplexer. Wen spricht man an und beleidigt man dabei andere? Reden und Berichte wurden dermassen gefiltert, sodass man niemandem mehr auf die Füsse tritt, aber auch nicht unerwähnt lässt. Vermeidung von Diskriminierung. Belästigung. Ausschluss.
Die grossen fünf Weltreligionen Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Judentum und der Islam, sorgen seit ihrer Existenz immer wieder für Streit, Kriege und Trennung. Hautfarbe. Andere Kultur. Anfeindungen. Apartheid. Indianerreservate. Viele Kämpfe. Sei es auf dem Schlachtfeld, im Parlament oder einfach in der zwischenmenschlichen Beziehung. Im Alltag.
Viele dieser dunklen Themen werden seit jeher von Lichtgestalten bekämpft. Passender gesagt, sie standen für die gute Sache ein und führten gewaltfreien Widerstand. Martin Luther King. Mahatma Gandhi. Mutter Teresa. Nelson Mandela ... um nur einige zu nennen. Nebst diesen namhaften Menschen, gibt es viele Helden des Alltags, deren Erwähnung in keinen Geschichtsbüchern zu finden ist.
Trotz all den vielen errungenen Siegen und der Dämmerung von Menschlichkeit, scheint es so, als dass die Missstände nie wirklich verschwinden würden ... Hashtags wie #metoo #blacklivesmatter #wirsindmehr sind Bewegungen gegen sexuelle Übergriffe, Gewalt und rechtes Gedankengut. Ihre Notwendigkeit beweist, dass auf der ganzen Welt nachwievor Ungerechtigkeit herrscht.
Jahrzehntelange Anstrengungen gegen Rassismus, Diskriminierung und dem Wunsch einer globalen Einigkeit, trugen mehr oder weniger Früchte. Die Kronenzeit verstärkt diese Anstrengungen erneut. Mit der Definition «Geimpft» und «Ungeimpft» werden Menschen entzweit und Freiheiten entzogen. In aktuellen Schlagzeilen droht etwa der Arbeitgeberverband «Ungeimpften» mit der Kündigung. Die Vorzüge des öffentlichen Lebens sollen künftig nur noch Menschen mit einem gültigen Impfpass vorbehalten sein.
Man könnte jetzt um den heissen Brei reden, um nicht Wörter zu gebrauchen, die Probleme machen ... aber «Ungeimpft» und die dazugehörigen Massnahmen, erinnern stark an die von den Nazis definierte Bezeichnung «Untermensch». Um diesen Untermenschen zu erkennen, wurde er mit dem Judenstern markiert. Der Judenstern war ein vom nationalsozialistischen Regime eingeführtes Zwangskennzeichen für Menschen, die dadurch öffentlich aus der Gesellschaft ausgegrenzt wurden.
Im tarnenden Mantel «für die Gesundheit», werden Menschen bewusst entzweit. Die Bevölkerung wird (noch) nicht zur Impfung gezwungen, aber an so vielen Bereichen eingeschränkt, dass der Impf-Pass zur Eintrittskarte zum öffentlichen Leben wird.
«Und es macht, dass die Kleinen und die Grossen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Knechte – allesamt sich ein Malzeichen geben an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, dass niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen, nämlich den Namen des Tiers oder die Zahl seines Namens.» (Off. 13, 16 – 18)
In diesen Zeiten, wo sich Bibelprophezeiungen erfüllen und die apokalyptischen Reiter ihre Rösser bereits aufgezäumt haben, scheint die Dunkelheit zu wachsen. Aber die Lichter sind da. Sie sind zahlreich. Sie waren es schon immer. Viele warten gerade bei Ereignissen wie wir sie überall auf der Welt erleben, auf Erlösung. Errettung. Sie warten auf eine Lichtgestalt. Diese Lichtgestalt ist aber immer da und kann jederzeit einschreiten. Das Licht ist in uns. In jedem von uns. Kleine Gesten der Menschlichkeit erschaffen Verbundenheit und stärken dieses Licht.
Noch hat nichts auf den Titel «Das violett gelbgepunktete Lachbärchen mit fabelhaft flauschigem Fell» dieses Beitrags hingewiesen. Wie soll dieser Titel nach dieser schweren Kost noch irgendwie Sinn machen? In der Umgangssprache kennen wir den Spruch: «Denk jetzt nicht an einen rosa Elefanten!» Genau mit solchen und ähnlichen Denkverboten wird genau das Gegenteil bewirkt: Wir denken daran. Im Mentaltraining, wird erklärt, warum das so ist. Kann man googeln.
«Eine Meinung haben» wird zurzeit zu «ist Gegner von» gemacht. Einschränkungen und Massnahmen. Verbote. Androhungen ... Gerade deshalb ist es Zeit für Denkanstösse. Freiheit und Unabhängigkeit. Zuversicht.
Vielleicht denkst du gerade: «Warum nur habe ich diesen Text zu Ende gelesen!? Das zieht mich runter ...» Aber im besten Fall natürlich nicht. Aber, wenn zukünftig alles ein bisschen doof, viel, oder gar zuviel ist, und im Wirrwarr der Ereignisse kein Strohhalm zum greifen nah scheint, denke an:
Das violett gelbgepunktete Lachbärchen mit fabelhaft flauschigem Fell.
Das violett gelbgepunktete Lachbärchen mit fabelhaft flauschigem Fell holt dich da raus. Wenn auch nur für einen Moment. Aber immerhin. Lass es zu. Sein Fell schimmert so schön im Licht und ist soooo FLAUSCHIG. Spür mal. Und ich sag dir, wenn du es zum ersten Mal Lachen hörst ...
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