Die Weisheit des Kaugummis.

Fruchtig-süss oder minzig-scharf. Die Geschmacksrezeptoren werden aktiviert und ... Bäh! Schon wieder fad. Und dann kaut man trotzdem weiter. Aus Gewohnheit? Aus Langeweile? Zur Ablenkung? Einfach so?

 

Wenn der Kaugummi an Geschmack verliert, nimmt man oft einen zweiten und zerkaut die frische, mit der faden Masse. Die Menge verdoppelt sich und wird nach einer Weile ebenso geschmacklos wie vor kurzem. Und dann kaut man weiter. Und weiter. Manchmal merkt man nicht, dass man die immer härter werdende, trockene Masse schon längst hätte ausspucken sollen ...

 

Ein neuer Kaugummi regt an, so richtig darauf rumzukauen. Manchmal macht man es bewusst mit offenem Mund. So richtig malmen und zerkauen. Man macht Blasen damit und erfreut sich daran. Und nach ein paar weiteren Blasen ist der Geschmack schon wieder weg. War der Kaugummi am Anfang nicht auch viel intensiver in der Farbe? So richtig knallig? Jedenfalls ist er es jetzt nicht mehr. Schon wieder fad.

 

Die erblassende, fade Masse kann immer wieder mit einem neuen Kaugummi ergänzt und aufgefrischt werden. Mit immer dem gleichen Geschmack. Sooft man dies aber auch tut – irgendwann hat man den Mund voll, kann kaum mehr kauen und spricht ganz bestimmt ziemlich unverständlich. So nimmt man sich selbst die Möglichkeit, neue Geschmacksrichtungen auszuprobieren und kaut an Altem rum. Zu hart. Zu lange.

 

Was versteckt sich demnach für eine Weisheit in dieser kleinen kaubaren Masse?

 

Alles hat seine Zeit.

 

Spucks aus.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0