Unzählige Zitate von Frauen und Männern, die die Geschichte geprägt haben, beschreiben unsere Gegenwart, obwohl sie aus anderen Epochen stammen. Die Zeiten ändern sich, der Mensch tut sich schwer. Zwar immer wieder mit anderen Protagonisten, aber die Geschichte wiederholt sich immer wieder.
Viele Zitate aus der Vergangenheit dienen als Antrieb, Inspiration und auch Warnung für unsere Zeit. Ohne sie zu zitieren, will ich gestärkt und begleitet von diesen zeitlosen Weisheiten versuchen, meine eigenen Worte zu finden ...
In der Schweiz wird in wenigen Tagen über das Covid-19-Gesetz abgestimmt. Alle Schweizer sollen stimmen, wie sie möchten. Die Empfehlungen dafür oder dagegen stehen in den Unterlagen. Ich will nicht über Details schreiben, da kennen sich andere besser aus. Ich möchte vielmehr meine eigene Sicht vermitteln. Wenn sie jemanden inspiriert oder bewegt, freut mich das sehr, beeinflussen soll sie aber niemanden.
Seit gut zwei Jahren herrscht die gekrönte Bestie namens Corona in unserem Land, in Europa – auf der ganzen Welt. Sie hat viel Schaden angerichtet ... aber der Schaden, der in ihrem Namen angerichtet wurde, ist grösser.
Ungeimpft. Geimpft. Die Fronten verhärten sich. Aus Freundschaften wurden oder werden Feindschaften. Beide Gruppen versuchen einander vom Gegenteil – ihrer Wahrheit – zu überzeugen. Ich versuche es zu verstehen ...
Wenn jemand über Rückenbeschwerden klagt, versucht man im Gespräch herauszufinden woher die Schmerzen stammen könnten. Ist es vom Sport? Ist es Mangel an Sport? Zu schwer geschleppt? Durchzug? Psychisch? Einiges kann dabei schon ausgeschlossen werden. Für Rückenbeschwerden gibt es mehrere Lösungsansätze: eine Operation wird so lange wie möglich, als letzte Option angesehen. Vielleicht hilft Bewegung, Physiotherapie, die passende Salbe, Psychotherapie, Sport, andere Ernährung, frische Luft ...
Je nachdem wie Menschen geprägt sind, bekommt man eine andere Lösung vorgeschlagen. Massage oder Medikamente. Und je nachdem wie man geprägt ist, wählt man. Der Punkt ist: nicht nur eine Lösung ist richtig. Vielleicht braucht ein Mensch Bewegung wo einem anderen ein Gespräch oder Sauna gut tut. Wir sind Individuen und sollten auch in der aktuellen, wenn auch angespannten Lage, als solche angesehen werden. Ohne wissenschaftlichen Boden, wage ich zu behaupten, dass die Impfung nicht die einzige Lösung ist. Vor allem nicht Heilung.
Aber wie es eben so ist: der Metzger will sein Fleisch verkaufen. Der Bäcker sein Brot.
Und die Pharmaindustrie ... na ja.
Die Pandemie hat viele Gesichter (meist maskierte) und hat viele Geschichten geschrieben, die noch lange erzählt werden. Und, es sind noch nicht einmal alle geschehen ... Ich habe wie viele andere, meine eigene Geschichte. Ich habe vieles erlebt, dass mir nachhaltig zu denken gibt ... Geschehnisse, die mich direkt betroffen haben, andere haben mich «nur» gestreift. In jedem Fall hat diese Zeit das Leben, das ich kannte, in einigen Monaten verändert.
Als Selbstständigerwerbender vermischt sich das Berufs- mit dem Privatleben so extrem, dass entweder ein harmonischer oder toxischer Symbiont daraus entstehen kann. Für ein bereits angeschlagenes Geschäft ist die Pandemie ein Monster, dass sich aus jeder Ecke erhebt. Ich habe dunkle Stunden erlebt und ertragen. Unwissend was die nächsten Tage, geschweige denn, die Zukunft bringen könnte. In dieser Zeit der Schatten war es weder Staat noch Bundesrat, der an meiner Schwelle stand und mich umarmte, als ich es brauchte. Hilfe kam nicht in Form eines Hilfspakets sondern in Form von Liebe.
Empathie und Mitgefühl. Herzlichkeit und Nächstenliebe. Verständnis.
Den Mut haben, etwas zu sagen. Den Mut haben, JA zu sagen.
In unserem privilegierten Land, sind wir es nicht gewohnt über finanzielle Schwierigkeiten zu sprechen. Über Probleme spricht man grundsätzlich ungern. Man tratscht lieber darüber, als sie zu lösen. Wir machen die Faust im Sack, statt sie zu erheben. Ja, wir grüssen lieber den Hut auf der Stange, als den Mut aufzubringen, auf den Apfel zu schiessen.
Es geht gar nicht darum ob man Ja oder Nein stimmt. Nicht am kommenden Sonntag und auch nicht zukünftig. Es geht darum ob man Ja oder Nein sagt und es meint. Es geht darum Verantwortung zu übernehmen. Eigenverantwortung. Für das eigene Leben. Egal, welche Gesetze angenommen oder abgelehnt werden, unsere Leben sind mehr als Politik. Es geht darum eine Meinung zu haben, die man vertritt. Nicht durch Fremdbestimmung definiert sondern durch den eigenen Willen.
Unser Herz schlägt frei und selbstbestimmt. Angetrieben vom Leben nicht von einer höheren Instanz, die lieblos Kontrolle anstrebt.
Wir haben immer die Wahl Ja oder Nein zu sagen – vom banalen Alltagsentscheid bis zum fundamentalen Entschluss.
Ich sage JA. Zu mir. Zum Leben.
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