Strasse.

Äs beläbts Jahr neigt sech sim Ändi. Äs isch wie jedes Jahr, viel passiert – im Grosse wie im Chline. Scho nume vo mine Gschehniss giebs ä Sonderband ... aber füre Jahresrückblick sy anderi zueständig. Das isch nid mini Ufgab. Zum Glück. Äs wäri gloub schwierig, allnä chöne grächt z’wärde. Ds Jahresändi, dr Jahreswächsel isch ä Zit wo zum Nachedenke aregt ... was isch gsi? Was isch itz gad? Jede steckt wahrschinlech nöime anders drin, aber hoffentlech nid fescht. Für aller faht äs nöis Jahr a. Nöii Gschichte u Möglechkeite. Aber das isch o a jedem nöie Tag ä so. Das darf mä nid vergässe. Uf z’nächschte Jahr schiebe, was mä chönt oder möcht, isch z’lang. Da derfür sy üser Ärdeläbe z’churz. U jede für sich weis nid, wie lang daser darf uf däre schöne Chugle sy. De machemer doch ds Beschte drus.

 

Zu däm Jahreswächsel bediene ig mi amene grosse Schriftsteller, wo zitlosi Gschichte het gschribe ... um nid z’säge «Unendlechi». Michael Ende. Im Buech «Momo» verratet dr Strassefäger Bebbo, dr Momo sis Gheimnis. Ä schöni Metapher wo mä i jedem Läbensabschnitt u eigentlech jederzit darf z’Härze nä ...

 

«Weisch Momo», het dr Beppo gseit, «äs isch ä so: Mengisch het mä ä sehr längi Strass vor sech. Mä denkt, die isch so schrecklech läng, die schaffi nie, denkt mä sech.» Äs Wili het är gschwiege u vor sech häre gluegt, när het är witergfahre: «U ner, faht mä a z’pressiere. U mä pressiert geng wie meh. Jedes Mal, we mä ufe luegt, gseht mä, dases gar nid weniger wird, was no vor eim liegt. U mä strengt sech no meh a, mä überchunts sogar mit dr Angscht z’tüe, u zum Schluss isch mä völlig usser Atem u cha nüm. U d’Strass liegt immer no vor eim. So darf mäs nid mache!» Är het äs Zitli nachedenkt. Ner heter witergredt: «Mä darf nie a die ganzi Strass uf einisch denke, versteisch? Mä mues geng nume a nächscht Schritt denke, a nächscht Atemzug. A nächscht Bäsestrich. U immer wieder nume dr nächscht.» U wieder het är inne ghalte u überleit, bevor är het gseit: «De machts Fröid; das isch wichtig, de macht mä sini Sach guet. U so sölls sy.»

 

U nachere witere lenge Pouse het är no agfüegt: «Uf einisch merkt mä, dass mä Schritt für Schritt die ganzi Strass het gmacht. Mä het gar nid gmerkt wie, u mä het sech derbi nid veruusgabt.» Är het vor sech häre gnickt u abschliessend gseit: «Das isch wichtig.»

 

I däm Sinn wünscheni öich alles Liebe u Guete fürnes gsunds, schöns u eifach wundervolls 2024 ... u natürlech unzählegi «Strasse», wo öich lö la Beppos Weisheit usprobiere.

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