Jwan Reber

Denker. Schreiber. Erzähler.


Mein Name ist Jwan Reber.

Ich wurde im Jahr 1977 in Frutigen geboren und bin dort aufgewachsen. Ich durfte eine schöne Kindheit voller Fantasie und Abenteuer mit einer wunderbaren Familie verbringen. Schon immer gehörten Zeichnen, Lesen und Ausflüge in fremde Welten zu meinen liebsten Hobbys. Eine Ausbildung zum Typografen ermöglichte mir, viele dieser Komponenten in meinen Lernberuf zu verpacken – Schrift, Gestaltung und Kommunikation. Natürlich auch viele Regeln, welche jedem Beruf seine Individualität geben. Nach der Ausbildung folgten Jahre als Typograf, Lehrlingsausbildner und Teamleiter in einer Druckerei. Mit diesen Aufgaben habe ich alle Facetten der Branche erlebt. Licht und Schatten.

 

Tragische Ereignisse in der Familie – Verlust – erschütterten mich und mein Denken. Plötzlich stand ich vor Aufgaben, welche ich noch nie zu bewältigen, zu erleben hatte. Aufgaben, für welche es keine Ausbildung mit Diplom gibt. Leben. Liebe Menschen helfen, stützen, tragen und zeigen Türen. Manchmal verweilt man länger davor, andere durchschreitet man zügig. Hindurchgehen muss man aber immer selbst.

 

Grosse, prägende Ereignisse lassen gewisse Dinge plötzlich klein und nichtig erscheinen. Sie überlagern vieles. Alles. Man stellt vieles in Frage. Man beginnt zu suchen. Anfangs unwissend, wonach ... irgendetwas fehlte. Etwas, was mir der gelernte Beruf nicht erfüllen konnte. Der Schritt in die Selbstständigkeit ermöglichte eine Lücke zu füllen – das Zeichnen. Dieser Aspekt fehlte mir als Typograf, wo Text und Layout im Vordergrund steht, am meisten. Mit schönen Arbeiten konnte ich das Zeichnen endlich mehr als nur in der Freizeit ausleben. Kreativ sein.

 

Man sagt, dass starre Bäume im Wind brechen. Wenn aber die Wurzeln tief verankert sind, kann sich die Baumkrone geschmeidig mit dem Wind in jede Richtung biegen. Wenn man das Denken und Ansichten dem Lauf der Zeit anpasst und sich so wie der Baum biegt und schmiegt, bleiben die Blätter grün ... und es wachsen weitere dazu.

 

Auf diese Weise kann man im Wind immer wieder etwas spüren. Etwas Vertrautes. Etwas verloren Geglaubtes. Etwas Neues. Auf das Leben und den Beruf, der einen grossen Teil davon ausfüllt, betrachtet, ist es daher wichtig, beweglich und flexibel zu bleiben. Beruf kann starr sein. Berufung ist beweglich.

 

Ich werde in meiner Baumkrone neue Blätter spriessen lassen und alle leuchtend grünen pflegen.

Die Arbeit als Typograf und Illustrator werden meine Wurzeln bleiben, die meinen Stamm stärken. Öfters werde ich meinen Blick vermehrt vom Bildschirm lösen und ihn auf der Begegnung mit Menschen ruhen lassen. Hinsehen. Verarbeiten. Schreiben. Erzählen.

 

Neue Wege.