RÜCKBLICK.

Är schnufet schwer. Är isch verletzt, chunt aber vorwärts. Äs isch chalt. Är weiss nid wie lang är das no ertreit. Siner Schritte wärde immer träger u är louft witer ohni Ziel. Äs wird immer chelter. Vo usse oder i ihm? Isch glich. Är mues witer. Nachere gfüehlte Ewigkeit findet är ä Underschlupf. Ä Felsspalte. Dert macht är ä Rascht u stercht sech mit tröchnetem Fleisch. D’Ouge wärde schwär. Obwohl är sechs nid chönt leischte, schlaft är y. Ufgschreckt vomene Grüsch geit är witer. Wie viel Zit isch vergange? Mittlerwile schneits dicki Flocke. Wohäre? Numeno Umrisse sy z’erchenne. Plötzlech gspürt är ä stächende Schmerz. Öpis het nä vo hinde i d’Schultere troffe. Ungläubig starrt är ufene Pfilspitze wo bluetig us sire Bruscht useluegt. Är sacket zäme. Dr Schnee färbt sech rot. Bevor ihn d’Schwärzi umhüllt, fragt är sech, öb är siner Liebschte nomal wird gseh u öb sie ihn finde ... d’Antwort uf dä stärbend Gedanke het guet 5300 Jahr uf sech la warte.

 

Werum? Wieso? Sie füehrt sitere Viertelstund Sälbschtgspräch. Mengisch nume i Gedanke. Mengisch gmurmlet. Öfter schreit sie aber ganzi Sätz. Sie steigeret sech dri. Egal. Sie hocket alleini im Outo. Das ghört niemer. Die letschte Täg sy ufwüehlend gsi. Sie hanget dermasse im Lääre, dass sie ds Stürrad so fescht umchlammeret, bis das dr Kunschtstoff knirschet. Anere Ample acho, animiert sie ds rote Liecht no energischer z’wärde. Itz löst sech sogar ä Träne u bahnt sech mitem dunkle Mascara ä Strass über ihre Backe. Äs isch ä wüetigi Träne, ke trurigi. Dr Lacher, wo ihre druf ache wegeme dumme Gedanke abgeit, isch hert u fröidlos. Sie het gad realisiert: i stah zmitts im Liebifäld u d’Liebi fählt.

 

Är het sis Volk enttüscht. Meh als das. Är het sie i ds Verdärbe gstürzt. Derbi heter doch nume gueti Absichte gha. Dä warnende Wort vom Seher, heter aber zwenig Beachtig gschenkt. Aber itz isches z’spät. D’Ereignis hei sech überschlage. Aber was hetti är anders chöne mache? Rede het nid funktioniert. Scho bi sine Vorfahre nid. Die wo sy cho, rede nid die glichi Sprach. Nid wäge dä Wort wo d’Zunge formuliert, sondern wäge däne wo usem Härz chöme. Ihri Kultur isch so grundverschiede, dases nid nume zu Missverständnis sondern zu Unverständnis gfüehrt het. Är isch so naiv gsi u het bi dr Vorsehig gmeint, dass dr wyss Maa wo Donnerbüchse u Füürwasser bringt, direkt vo Manitu us dr alte Wält gsandt worde sig. Itz isch d’Natur wo für ihn u sis Volk ihri Heimat u Mueter isch gsi – frei u offe – abgrenzt, grodet u verschachtlet worde. Überschattet vo däne schwere u schmärzende Gedanke, hoffet är druf, dass dr wyss Maa ysichtig wird u gseht, was das Land isch gsi, bevor ärs het ygnoh. Das är ygseht, das mä mit dr Natur kener Verträg macht sondern ihrem Wille füegt u mit ihre ir Harmonie läbt. Mittlerwile sy einigi Monde vergange u är gspürt, dass nä dr gross Geischt zue sech rüeft. Är wird gli wieder frei sy u usem Körper, aber vor allem us däm Reservat usbräche ... är wünscht sech, dases sine Brüeder u Schwöschtere o wird glinge. Irgendwenn.

 

Kafi usem Outomat korreschpondiert eigentlich überhoupt nid mit ihrne süschtige Grundsätz. Aber äbe, o sie isch äs Gwohnheitstier. Item. Will ds Kafi immer soumässig heiss isch, het sie ds Bächerli mit zwene Finger z’oberscht am Rand, täselet Fuess um Fuess langsam düre Gang u blaset ä Schneise i Schuum. Zwüschdüre nippet sie dran u nuschelet für sich: «Uh, heiss, heiss, HEISSS!» Sie isch hüt chli ender i Pouse, will sie ke Luscht uf Smalltalk het. Genau das ungwohnte Timing het derzue gfüehrt, dass sie ghört, wie usgrächnet d’Studer vom HR dr Imhof vom Sekretariat, bim Stäge abejufle lut zuechüschelet: «So, chum, mach fürschi, de loufemer däre hu**e Sc****pe vore Wüethrich nid i d’Arme!» Mit grosse Ouge u entgleiste Gsichtszüüg, blibt sie wie erstarrt stah. No dümmer luege aber d’Studer u d’Imhof us dr Wösch, wo sie ume Egge pfile u äbe die «hu**e Sc****pe» gad direkt vor sech gseh. Miteme bemüeht freudig trällerete «Ah ... Haaaallo Sandra, wie hesches», meine sie dr vorhärig Satz ungscheh chöne z’mache ...

 

Är steit ar Reling u zieht a sire Zigi, wies sini letschti wär. Är isch närvös. Irgendwie chaner nid yschlafe. Das wird mä hie, zmitts ufem Atlantik allwäh o nie glinge, är ghört eifach uf ds Land. Aber itz ischer da u wott die Reis irgendwie hinder sech bringe. Schliesslech het är no öpis vor. Är het sech die andere Passagiere guet agluegt, het recherchiert u sech afah usrächne was z’hole isch. Sie machemes ja ou ziemlech eifach. D’Dame hei sech mit Gold u Edelsteine gschmückt u versueche sech Abe für Abe, uf ds Nöie z’übertrumpfe. Morn geits los mit dr Countess Beauchamp. Är mues sini Bütezüüg aber guet plane u usgrueht sy. Wener nume i Schlaf würd finde. Vilech schlückter glich no nä Whisky meh u lat sech vom schottische Geischt la ylulle. Gad wone dä Entschluss ä gueti Idee dünkt, u är sech ufe Wäg zur Bar macht, ghörter nid wit vo sich öpper schreie: «Iceberg right ahead!»

 

We sie so zrüggluegt, hetti sie scho viel früecher dermit sölle afah. Sie het sech geng chli zrügg gnoh u isch geng chli z’brav gsi. So het sie i ihrem junge Läbe zwar scho einiges gseh u glich no nie würklech gläbt. Itz isches anders. Ds Adrenalin isch ihre ständig Begleiter. So wie dä Maa wo ihre das nöie, wilde Läbe het zeigt. Für anderi Lüt isch das kes eifachs Läbe, aber sie isch gmacht derfür. Ihre inneri Flamme het no nie so starch brönnt, wie i dä vergangene zwöi Jahr. Zäme sy sie wiene Sturm wo dür ds Land chuttet u sech dr Wäg frei macht, wes mues sy. Itz, i däm Moment, wo sie usem Outo usgstige sy, Türe vo däre chline Bankfiliale ufriisse u mitenand inestürme, schütte sech i ihre d’Glückshormon im Übermass us. Egal, wie lang sie das zäme chöne dürezieh. Egal, wie lang ihre Flamme brönnt. Zäme sy sie für immer. Sie luege sech a u schreie glichzitig: «Hände hoch, das isch ä Überfall!!!»

 

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