Ds letschte vo sire Art.

Zit git. Zit nimmt. D’Natur zieht sech zrügg. Immer schnäller. D’Landschaft verliert ging meh Farb u wird monochrom. Irgendwo wit i dr Ferni, kreiset dr letscht Adler überem letschte Bärg, wo langsam i sich vergheit. Überall liege Trümmer vore Wält wo nümme isch. D’Spure vom Zerfall vo dä vergangene Jahrzähnt, mache us allem äs eigewilligs Kunschtwärk. Äs isch troche. Vieli morschi Böim het dr Wind scho broche. A dr letschte stoubige Quelle wo vertröchnet isch, wird d’Stilli dür ds Brüelle vom letschte Löi zerrisse.

 

Im Schatte vom Wald touche d’Umrisse vomene lang vergässene Gschöpf uf. Äs isch so alt wie d’Wält. I sine Ouge spieglet sech dr Ufstieg u Niedergang vo mengere Generation. D’Mensche hei d’Macht vo däm magische Wäse scho sit jehär begehrt. Sie heis hartnäckig u unerbittlech gjagt. Äs het sech immer meh i troschtlosi Gägende zrüggzoge um sech vor dr Menschheit z’verstecke. Uf einsame Pfade isches so über d’Jahr wo vergange sy, immer meh zunere Erinnerig worde. Zumene Mythos u Fabelwäse. Irgendwenn isches us dä Gschichtsbüecher verschwunde u numeno i Märligschichte uftoucht.

 

Zit isch erbarmigslos. Zit frisst alles uf. D’Chelti het scho jede Egge vom Land erreicht. Dr letscht Atemzug vom Winter bedeckt die verwelkte Blueme mit Riif. Dunkelheit vertribt dr düschter Tag. Im Norde geit dr Mond blass u verwäsche uf. Äs schint fasch so, dass alles wo sy Schiin berüehrt stirbt, u die ganzi Wält i Truur versetzt. Wit wäg,  ghört mä äs Lache ... ds Lache vo däm lengscht vergässene Gschöpf. Das Lache würkt wiene Härzschlag i däre stärbende Wält ...

 

«I bi am läbe.»

 

D’Zuekunft het d’Gägewart scho lang ygholt u verschlunge. Äs isch alles gsi u äs kündiget sech nüd meh a. Alles vergeit u wird Vergangeheit. Tag u Nacht überlageret u verfranset sech. Alles isch eis. Alles isch nüt. Dr Mond geit zum letschte Mal uf u leit sy Schiin über ds Lüchte vom letschte Stärn. Alles het sech scho lang akündiget u isch doch ohni ä letschti Warnig gscheh. Über däre zerbrochene Wält, höch obe im Himmel, entsteit ä Pfad wo d’Wolke ufriisst ... u dert uf däm Pfad steit ganz glänzig u häll ... ds letschte Einhorn.

 

«I bi am läbe.»

 

...

 

Vilech hetti dr Titel gad vorewäg chöne «Ds letschte Einhorn» nenne ... aber när hani denkt, i möcht glich ä chli Spannig ufboue i däm churze Tegscht. Ds Lied «The Last Unicorn» vo America, begleitet mi so lang wie dr glichnahmig Film wo ufem Buech vom Peter S. Beagle basiert. Dä wunderschön-melancholisch Liedtegscht hani öpe gad ä chli usere «Herbscht-Groove-Zitumstellig-äs-wird-scho-wieder-früeh-fischter-Blues-Luune» use ine Mini-Gschicht verwandlet. So isch us dr Gschicht ä Film worde wos äs Lied derzue het gä ... u us däm Lied wieder äs Gschichtli. Alles wiederholt sech irgendwie.

 

Ds Lied wird wie die ursprünglechi Gschicht, vonere Truurigkeit u Schwermuet dürzoge, wo mi als Bueb scho het berührt. Das isch dr erscht Film woni mi bewusst dra cha erinnere, das ig ha müesse Träne vergiesse. Ds Buech hani leider bis hüt no nid gläse. Das stört mi gadechli u wotti unbedingt de no nachehole.

 

D’Gschicht vom letschte Einhorn verzellt vo Vergänglechkeit aber ou dr Ewigkeit, vo Hässlechkeit u Schönheit, Verluscht u Erinnerig, vo Liecht u Schatte ... vo luter Gägesätz. Inere Wält wo dunkel u im Wandel isch, steit ds Einhorn für Hoffnig u Liecht ... äs steit für Muet ... u für Widerstand ... ou denn, we sech ä riesige, bluetrot-füürige Stier i Wäg stellt. Die Erzählig besteit us unzählige Metaphere wo mä i üse Alltag u üsi Gägewart cha projieziere. D’Essenz dervo isch für mi, dass ou i dunkle Zite ds Liecht immer über d’Dunkelheit wird triumphiere ... äs brucht nume ä Funke.

 

Dä Funke wünsch ig euch ... immer denn, bevors nötig isch.

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