Äs isch Samschtig. Ä Tag vorem erschte Advent. Dr Schnee wo mit sine unzählige Krischtalle scho Mitti November d’Landschaft ine märlihafte Ort verwandlet het, isch scho wieder gschmolze. I dä höchere Regione isches no wyss, aber im Tal numeno chalt u nass vom Räge. Hüt hange d’Wolke grau u tief ... äbe so wie mäs vom November gwahnet isch. Hinder däm graue Mantel verabschiedet sech d’Sunne ohni sech dr ganz Tag z’grächtem zeigt z’ha.
D’Dunkelheit faht a, d’Landschaft Stück für Stück z’verschlücke u verwandlet so dr Tag i d’Nacht. D’Schatte wärde läbig. Chlini u grossi Wäse, wo sech über Tag verstecke u sälte z’gseh sy, chöme langsam us ihrne Schlupflöcher. Lislig schliche sie sech dür d’Nacht. So ou ä junge Fuchs. Är isch no nid lang allei underwägs. No vor nid langer Zit isch är mit sire Mueter u Gwüschterte düre Wald u d’Gägend gstreift. Är het viel glehrt u gseh i dere Zit. U glich ischer immer wieder fasziniert vo däne bewohnte Wälder wo zum Teil ou us Holz bestöh, aber viel meh us kantige, glatte, steiartige Felse. U meischtens isches häll dert. Är mues guet uf dr Huet sy. Die Wälder sy bewohnt vo Zwöibeiner. I dr Nacht sy sie nume sälte underwägs. Sie verzieh sech meischtens i ihrer Höhline. Mengisch luegt dr Fuchs mit sine schöne bärnschtei-farbige Ouge, i die belüchtete, felsartige Gebilde. D’Zwöibeiner bewege sech hin u här u mache Sache wo am Fuchs kei Sinn ergäh. Vielmals gseht är sie aber sitzend. Irgendwo luege sie gebannt häre. So als wäre sie uf dr Luur. Sie luege fasch wie ine andere Ort. Dert touche immer wieder Bilder uf, wo sech abwächsle u mengisch die ganzi Höhli erhälle. Je lenger dr Fuchs jewils derte isch, umso skuriller erschint mä dä Zwöibeiner-Wald. Är schliicht witer dür d’Schatte u verschücht derbi äs paar Chatze wo sy Wäg chrütze. Wie sech die hinderlischtige Miezene d’Gunscht vo dä Zwöibeiner erchouft hei u sech immer wieder Ylass bi ihne verschaffe, isch ihm äs Rätsel. Zudem föh sie über Tag viel z’viel Müüs i sim Revier.
Aber ä Vorteil het dä Ort. Äs het z’Frässe. Viel dervo. Mengisch isches guet erreichbar u liegt förmlech serviert vor dä Höhlene bereit, anderersits findets dr Fuchs versteckt. Dr Duft verratet aber immer, wo öpis z’hole isch. Zu de Zwöibeiner ine chaner nid, das isch z’gfährlech. Dert wäri aber äbe ds gröschte Fuetterlager. Gad i dr chalte Jahreszit türmt sech ds Fuetter bi dä Zwöibeiner. Meh, als das sie sälber möge frässe. Überall hei sie öpis ässbars glageret – sie hei no meh Versteck als d’Eichhörndli mit ihrne Nüss, pffft. Dr Fuchs schnupperet u schnupperet ... är schmöckt ganz schwach öpis, wo ihm chönti munde. Aber wo isches? Direkt vor sire Nase u doch nid. Ä schwarzi, glänzendi Masse. Was das isch, het scho sini Mueter nid gnau gwüsst. Aber mit gnue Zit u scharfe Zähn, bringt mä die komischi, chätschegi u ungniessbari, meischtens schwarzi Huut, abenang. Chum isch äs chlises Loch ufgrisse, troole vieli ässbari Sache use. Viel isch ou undefinerbar u sogar füre Fuchs, wo fasch alles frisst, ungniessbar. Gar nie läbig gsi. Unnatürlech. Dr Fuchs isch gad am ussortiere u faht a, die beschte u ässbare Stück ds verbisse u z’verschlinge. Gniesse chaners aber nid so rächt. Är isch agspannt u luegt ging um sech ume. Gad gli druf ache weis är ou wieso. Sy Inschtinkt het nä nid tüscht. Ufzmal chunt ä Zwöibeiner förmlech us sire Höhli gschosse u äs wird häll. Dr Fuchs het sech flink u wendig i d’Schatte gflüchtet. Är ghört no wie dr Zwöibeiner für ihn unverständlechi Luute i ds Dunkle bäägget. Lut u schrill. Satt wird dr Fuchs hüt allwäh nid. Emel nid hie. Aber d’Nacht isch ja no nid verbi. So schliicht är witer dür d’Schatte. Aber irgendwie het dä Zwöibeiner sis Rudel ufgstachlet mit dä grunzende Tön, woner het vo sech gä. Ufzmal geit hie u dert äs Liecht a u d’Zwöibeiner tuusche sech us. Dr Fuchs isch sicher, dases um ihn geit. Hei sie nä ächt gseh? Är wotts gar nid usefinde. Är wott nume wäg vo hie.
Schliichend, liislig, aber tiifig verlaht dr Fuchs dr Zwöibeiner-Wald. Wendig het är sech dür das Labyrinth düre kämpft u derbi versuecht i dä Schatte ds blibe. Das isch a däm Ort gar nid immer so eifach, will ou i dr Nacht irgendwo äs Liecht brennt. Endlech het är die grossi Wiese erreicht. Leider isch ds Gras nid so höch gwachse u d’Wiese a verschiedene Stelle sogar kahl. Hie uf offenem Fäld füehlter sech nid sicher. I däre Nacht steit dr Mond nume mager am bewölkte Himmel u zeigt sech chum. D’Dunkelheit bietet ihm zmindscht Schutz. Aber we Zwöibeiner mit Liecht nach ihm sueche? Dr Fuchs erhöht sis Tempo. Die paar Bisse hei sy Hunger numeno grösser gmacht. Irgendwo findt är sicher no öpis wo sy Mage füllt. Die Zwöibeiner-Wälder sy mittlerwile überall. Ou we da dr Ufwand für ds Fuetter immer gross isch, geit är wener dert isch gsi, sälte mit läärem Buuch zrügg i sy Bou. Zielsträbig juflet är witer über d’Wiese. Itz chunt de gad d’Grenze wo d’Wiese trennt. Dr Ort vo dä schnälle Liechter ... um uf die anderi Site z’cho mues är schnäller sy. D’Wiese isch bi dere Grenze, für wenige Härzschläg veränderet. Glatte, steiartige Bode. So wie i dä Wälder vo dä Zwöibeiner. Churz haltet dr Fuchs inne u versuecht so schnäll wie möglech über die Flächi z’cho. Är secklet so schnäll daser cha u schaffts ines Gebüsch. Das Gebüsch, wo sech unendlech läng i d’Breiti zieht isch überraschend churz uf ei Wäg ... dr Fuchs merkt, dases nume ä Zwüschestopp isch. Siner Ohre tüe weh ... äs isch so lut! Woner zögerlech useluegt, gsehter no mal dr glich glatt, steiartig Bode. U no meh Liechter. Schnäll. So schnäll. Aber dert uf dr andere Site isch dr Wald. Dr Fuchs nimmt no mal all sie Muet zäme u erhöht sis Tempo u springt use ... aber das Liecht isch schnäller als är het denkt! Är luegt nach rächts u das hälle Liecht überrollt ihn. Inschtinktiv blibt dr Fuchs stah, duckt sech u macht sech so chli wie är cha. Ds Liecht schwäbt lut u polterig über ihn. D’Spitze vo sim Schwanz wird vo öpisem erfasst u är hüület schmärzhaft uf. Sis Härz schlat wie wild u siner Ouge sy wit offe. Är schnuufet u hächlet u luegt links u rächts. Är gseht roti Liechter wo witer zieh als wäri nüd passiert. Ds Liecht het ihn nid mitgnoh! Miteme chraftvolle Sprung rettet sech dr Fuchs uf die anderi Site u flüchtet i ds Gras. Will är so aprupt het müesse abbremse, het är siner Vorderpfote verletzt u blüetet. Är läckt sech d’Wunde u isch froh, hets sim Schwanz nüd gmacht. Nume d’Spitze surret äs Bitzeli. Aber vilech isches meh dr Chlupf. Är zitteret am ganze Körper. Är het sech imene Gebüsch äs Versteck gsuecht, verschnuufet dert u erholt sech vo däm Erläbnis ... oder eher «Überläbnis». Sini Mueter het ihn ging vo dä schnälle Liechter gwarnt – ihre Vater isch vor vielne Monde, scho vo däne Liechter mitgnoh worde ... u nie meh zrügg cho ...
Nachdem sech dr Fuchs ä chli erholt het u sis Härz wieder im gwohnte Rythmus schlat, geit är zögerlech witer. Är entscheidet sech i de Schatte z’blibe. Dr Zwöibeiner-Wald suecht är de vilech nächschti Nacht wieder uf ... oder vilech ou ersch übernächschti. Dr Hunger isch zwar trotz däm närveufriibende Ereignis nid ganz verfloge, aber hüt geit är lieber ganz, wäder satt, zrügg i Bou. D’Zit isch schnäll vergange i dere Nacht. Dr Fuchs streift dür sy Heimatwald u gspürt wie dr nöi Tag langsam erwachet. Die erschte Vögel vö afah zwitschere. Die meischte Wolke hei sech verzoge u mache dr Sunne Platz. Obwohl är immer müeder wird u dr erholsam Schlaf chum cha erwarte, macht är no ä chline Umweg ufene Hügel ganz i dr Nechi. Dert obe acho, höcklet är sech häre u wartet ufe erscht Sunnestrahl. Immer meh vo dr Landschaft wird vo däm wunderschöne, ruhige Liecht ygnoh. Dr Fuchs weiss, das är hie nid mues uswiiche u cha blibe. Är giinet u liegt sech häre. Sis Fäll wird vo däm rote, warme Liecht wie nöi gmale ... är blinzlet zfride u isch dankbar für dä Moment. Är füehlt sech wie wiedergebore, lat ds Geschter hinder sech u nimmt dr nöi Tag mit allem Nöie woner wird mit sech bringe ...
«Drum machet öich nid Sorge ume morgig Tag, will dr morgig Tag wird für sich sälber sorge. S’isch gnueg, was jede nöi Tag mit sich bringt.» Matthäus 6,34
Epilog:
Die Gschicht isch für dä Fuchs, wo üs am Samschtigabe vorem erschte Advent uf dr Outobahn diräkt isch vor ds Outo gsprunge. Leider het är’s nid uf die anderi Site vo dr Wiese gschafft ... mir sy fescht dankbar, das mir – zwar mit grossem Chlupf u schwerem Härz – guet u sicher Dahiime sy acho.

Kommentar schreiben
Dis Gotti Doris (Dienstag, 02 Dezember 2025 13:51)
Wunderschön
Jwan Reber (Samstag, 06 Dezember 2025 17:29)
Daaaanke!!!